Bahamas, Karibik – hier soll es schwimmende Schweine geben? Die gibt es hier tatsächlich – um genau zu sein auf Big Major Cay, einer von Menschen weitgehend unbewohnten Insel der Bahamas. Wer als Tourist mit seinem Boot an der Insel, die auch Pig Island genannt wird, vorbeikommt, wird sofort von den süßen Schweinchen entdeckt werden. Auf der Suche nach Leckereien schwimmen diese einem dann fröhlich und erwartungsvoll quiekend entgegen. Wo genau die fröhlichen Tierchen herkommen ist nicht wirklich geklärt. Dennoch möchten wir uns in diesem Artikel der neuen Heimat der Schweine widmen, dich ein wenig mit auf die Reise nehmen und dir das Paradies damit ein wenig näher bringen.

Die Bahamas

Das Archipel Bahamas besteht aus über 700 Inseln – großen, nicht ganz so großen und sehr kleinen. Ohnehin wirkt die Topografie der Bahamas wie eine Reihe von Farbklecksen, die sich an den Rand der Karibik im tropischen Ozean gesetzt haben. Ganz wie ein paar Farbspritzer, die beim Malen des karibischen Paradieses über den Rand der Leinwand hinaus gespritzt sind und die zahlreichen Inseln formten. Offiziell zählt die Inselgruppe Bahamas allerdings noch zum Atlantischen Ozean und damit zu Nordamerika. Jede Insel, egal wie groß oder klein, besitzt ihren ganz unverwechselbaren, eigenen Charakter und Charme, ebenso wie die insgesamt rund 350.000 Menschen die auf den Bahamas wohnen. Die meisten Einwohner verteilen sich jedoch auf wenige Städte. So sind die verschiedenen Eilande unterschiedlichen Distrikten zuzurechnen. Auf der Insel mit den meisten Einwohnern – New Providence – befindet sich die Hauptstadt der Bahamas – Nassau. Allein dort leben über 250.000 der gesamten Bevölkerung. In Nassau gibt es neben dem karibischen Flair auch große Hotelanlagen, gut ausgebaute Straßen, Bankgebäude, Clubs, Casinos und Shopping-Möglichkeiten.

Bild: Flickr.com/yotut
Nassau, Bahamas – Bild: Flickr.com/yotut

Die zweitgrößte Insel, gemessen an der Einwohnerzahl, ist Grand Bahama. Auf der Insel befindet sich die Stadt Freeport, die mit ihrer Nähe (nur ca. 160 km) zu Florida, Freinhandelszone ist und auch von großen Container- und Frachtschiffen angelaufen werden kann. Hier leben knapp unter 30.000 Einwohner.

Harbour Island, Bahamas - Bild: Flickr.com/ckramer
Harbour Island, Bahamas – Bild: Flickr.com/ckramer

Die wahre Schönheit und Vielfalt der Inselgruppe wird einem aber erst auf den flächenmäßig teils größeren, dafür aber weniger bewohnten, Inseln deutlich. Auf Harbour Island, einer Insel, die hervorragende Bedingungen für den Anbau von Ananas bietet. Im späten 18. Jahrhundert dominierte die Insel sogar den Weltmarkt der süßen Karibik-Frucht.

Die Geschichte der Bahamas

Ansonsten besitzen die Böden der Bahamas eher wenige Bodenschätze. Als Christopher Kolumbus im 15. Jahrhundert der Überzeugung war er habe Indien entdeckt, betrat er eigentlich die Insel Guanahani. Und nur aufgrund der ungeeigneten Böden, sahen die Spanier davon ab, die Bahamas zu besiedeln. Vielmehr haben Sie alle „Indianer“ – eigentlich Lucayan (der Stamm der Ureinwohner) versklavt und in Mienen in Hispaniola arbeiten lassen. Da die Spanier auf weiterhin keine großen Bemühungen unternahmen die Inselgruppe zu besiedeln, wurden sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts britische Kolonie. Die Relikte dieser Zeit sind noch heute auf den Inseln des Archipels zu sehen. Häuser im Kolonialstil und die besonderen Uniformen der Polizei prägen das Bild.

Bahama Police - Bild: Flickr.com/ckramer
Bahama Police – Bild: Flickr.com/ckramer

Der Name der Bahamas stammt jedoch noch aus der Zeit der spanischen Eroberer. Die flachen, strahlend weißen Sandstrände und stellenweise fast ineinander laufenden Inseln nannten die Spanier „baja mar“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Begriff „flaches Meer“. Aus baja mar wurde im Laufe der Zeit baha mar und schließlich Bahama. Und da es ja nicht nur eine Insel ist, wurden daraus wiederum die Bahamas.

Treasur Cay, abaco, Bahamas - Bild:Flickr.com/tomathon
Treasur Cay, abaco, Bahamas – Bild:Flickr.com/tomathon

Die schwimmenden Schweine

Die fast unmittelbare Nähe der einzelnen Inseln erlaubt natürlich umfangreiche Erkundungstouren mit dem Boot. Insbesondere Sportfischer schätzen die Fischreichen Gewässer der Bahamas. Und neben den vielen ruhigen, fast verlassenen Inseln mit nur wenig Einheimischen und an einer Hand abzählbaren Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch Gebiete, die vollkommen frei von Menschen sind. Dafür tummeln sich an diesen Orten urzeitlich anmutende Echsen, sowie unsere süßen Schweinchen.

Bild: Flickr.com/cdorobek
Bild: Flickr.com/cdorobek

Woher diese Schweine auf Pig Cay kommen ist nicht eindeutig geklärt. Manche behaupten, dass die Schweine einst von Bord eines Frachters gespült wurden und sich ans Ufer der Insel retten konnten. Andere wiederum sind der Meinung das einstige Siedler auf der Insel Hausschweine hielten und diese zurückließen, als sie auf eine andere Insel weiterzogen.

Aber egal wo die Schweine herkommen – es ist ein riesen Spaß und eine schlichtweg kuriose Begegnung, die einen auf Big Major Cay erwartet. Es werden mittlerweile Bootstouren angeboten, die speziell Pig Island ansteuern und die Möglichkeit bieten den süßen Tierchen ganz nahe zu sein. Wer möchte, geht einfach an Land und nimmt direkten Kontakt mit den friedlichen Vierbeinern auf.

Coco Cay, Bahamas - Bild: Flickr.com/ricardo_mangua
Coco Cay, Bahamas – Bild: Flickr.com/ricardo_mangua

Fakt ist: Die Bahamas sind – nimmt man teilweise touristisch überfüllte Städte wie Nassau heraus – eines der letzten verbleibenden Paradiese dieser Erde. Und das nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Schweine, denen man anmerkt, dass sie ihr großes Glück zu schätzen wissen.

Seit August 2016 schreibe ich für das Reisemagazin von voucherwonderland. In meinen Beiträgen nehme ich euch gerne mit an die schönsten Orte Europas – von manchen hast du vorher vielleicht noch gar nichts gehört ;)

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