Bei Mallorca denkst Du zuerst an Sonne, Strand und Ballermann?

Dabei hat die Insel viel mehr zu bieten als das: Unterirdisch verbergen sich die atemberaubenden Tropfsteinhöhlen Mallorcas.

Wenn Du eine der Höhlen betrittst, fühlst Du Dich, als ob Du in eine fremde Welt abtauchst und auf direktem Weg zum Mittelpunkt der Erde bist.

Die faszinierenden Tropfsteinhöhlen Mallorcas sind Naturschauspiele, die Du bei Deinem Mallorca Urlaub nicht verpassen darfst.

Durch das weiche, erosionsanfällige Kalkgestein, aus dem Mallorca besteht, haben sich über 200 größere Tropfsteinhöhlen auf der Insel gebildet.

Nur fünf davon sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie beherbergen beeindruckende Stalagmniten und Stalaktiten, bizarre Felsformationen und unterirdische Seen.

Wir haben Dir die 5 beeindruckenden Tropfsteinhöhlen Mallorcas aufgelistet, informieren Dich über Öffnungszeiten und Eintrittspreise und was die Besonderheiten der einzelnen Höhlen sind.

1. Coves d’Artà

Coves d'Arta

Die Coves d’Artà ist ein Tropfsteinhöhlensystem an der Ostküste Mallorcas.

Die Höhle liegt nördlich von Canymel, der Eingang befindet sich an der Südseite des Cap Vermell.

Eine gut ausgebaute und ausgeschilderte Straße führt bis zu einem Parkplatz am Höhleneingang.

Dieser liegt 50 Meter über dem Meeresspiegel und bietet einen wunderbaren Blick über die Bucht von Canyamel.

Die Coves d’Artà sind circa 400 Meter lang und gehört zu den bekannten Tropfsteinhöhlen Mallorcas.

Die Höhlen waren schon in früheren Zeiten bewohnt und von Piraten als Zufluchtsort genutzt.

1229 suchten maurische Soldaten Zuflucht in dem Höhlensystem.

Coves d'Arta Ausblick
Das Gestein im Eingangsbereich ist immer noch stark geschwärzt durch die damaligen Ausräucherungsversuche.

Zwischen 1805 und 1806 wurde die Höhle von dem Geistlichen Juan Garau y Serra das erste Mal erforscht.

Seit 1869 liegt ein Gästebuch am Eingang der Coves d’Artà aus, in diesem stehen bekannte Namen wie Jules Verne, Victor Hugo und Alexandre Dumas drin.

Angeblich soll die Höhle Jules Verne zu seinem Roman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ inspiriert haben.

Das Höhlensystem ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Der Rundgang führt durch mehrere elektrisch beleuchtete Hallen, die verheißungsvolle Namen wie „Hölle“, „Fegefeuer“ und „Paradies“ haben und vorbei an der „Königin“, der mit 22 Metern einer der höchsten Stalagmiten Europas ist.

  • Adresse: Carretera de las Cuevas, s/n, 07589 Canyamel, Islas Baleares, Spanien
  • Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr
  • Eintrittspreis: Erwachsene 15 Euro, Kinder (7-12 J.) 7 Euro, Kinder unter 7 Jahren Eintritt frei
  • Dauer der Führung: 35-40 Minuten
  • Website

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2. Cuevas del Drach (Drachenhöhle)

Collage Drachenhöhle

Die bekannteste Tropfsteinhöhle Mallorcas ist die Cuevas del Drach (Drachenhöhle), an der Ostküste der Insel, südlich von Porto Cristo.

Die beliebte Sehenswürdigkeit Mallorcas ist ein Touristenmagnet und dementsprechend stark frequentiert.

Die Höhle war schon im Mittelalter bekannt und soll laut einer Sage die Schätze von Piraten und Templern beherbergt habe, die von einem Drachen beschützt wurden.

Daher auch der Name Cuevas del Drach, die Drachenhöhle.

1880 wurde die Höhle das erste Mal wissenschaftlich erforscht, der größte Teil der Höhle wurde um 1895 erforscht und vermessen.

Zwischen 1922 und 1935 wurde die Tropfsteinhöhle für Besucher vorbereitet, 1935 war die offizielle Eröffnung.

Die Cuevas del Drach ist ein 1200 Meter langes Höhlensystem, mit vielen miteinander verbundenen Grotten und sieben Seen.

Drachenhöhle klein

Unter anderem gehört dazu der größte unterirdische See Europas, der Martelsee.

Dieser liegt in 39 Meter Tiefe, ist 177 Meter lang und 40 Meter breit.

Auf diesem See finden während der Führung klassische Musikaufführungen mit Lichteffekten  statt.

Die vielen Grotten sind durch steile Treppen miteinander verbunden und tragen, in Bezug auf die prägnantesten Felsformationen der jeweiligen Grotte, Namen wie Schwarze Höhle, das Sultansbad oder das Bad der Diana.

  • Adresse: Ctra. de les Coves, s/n, 07680 Porto Cristo, Illes Balears, Spanien
  • Öffnungszeiten: 01.11.-10.03 10:45 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, 15:30 Uhr, 11.03.-31.10. jede volle Stunde zwischen 10 und 17 Uhr
  • Eintrittspreis: Erwachsene (ab 13. J.) 15 Euro, Kinder (3-12 J.) 8 Euro
  • Dauer der Führung: circa 60 Minuten
  • Website

3. Cuevas dels Hams

Cuevas dels Hams (1)

Zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Mallorcas zählen auch die Cuevas dels Hams. Die Nachbarhöhle der Cuevas del Drach ist zwar kleiner, dafür aber auch weniger überlaufen als die bekannte Drachenhöhle.

Die Cuevas dels Hams sind vor rund 10 Millionen Jahren entstanden, entdeckt wurden sie 1905 bei der Suche nach Onyx.

Im gleichen Jahr begann auch die Erforschung der Höhle.

1910 wurde die erste elektrische Beleuchtung in der Höhle installiert, bestehend aus einer Wassermühle, einen Dynamo und einem Teich.

Heutzutage ist modernste LED-Technik in dem Höhlensystem verbaut, besonders beeindruckend wird dies in der „Blauen Höhle“ umgesetzt.

Cuevas dels Hams (2)
Besonderheit der Tropfsteinhöhle auf Mallorca sind die baumartigen Tropfsteingebilde, die an Haken erinnern.

Daher hat die Höhle auch ihren Namen „Angelhakenhöhle“.

Der 500 Meter lange Rundweg führt unter anderem über den in 30 Meter Tiefe liegenden See „Meer von Venedig“ entlang, in dessen klarem Wasser sich die Tropfsteinformationen spiegeln.

Highlight der Führung durch das Höhlensystem ist das Konzert mit Lichtshow auf dem unterirdischen See.

  • Adresse: Ctra. Ma-4020 Manacor–Porto Cristo, Km. 11, 07680 Porto Cristo, Islas Baleares, Spanien
  • Öffnungszeiten: täglich ab 10 Uhr bis 16:30 Uhr, Juli-Oktober bis 17 Uhr
  • Eintrittspreise: 21 Euro
  • Dauer der Führung: circa 75 Minuten
  • Website

4. Coves de Campanet

Coves de Campanet (1)

Die Coves de Campanet liegen im Nordwesten der Insel auf dem Gebiet der Serra de Tramuntana.

Im Vergleich zu den touristisch stark genutzten Tropfsteinhöhlen der Ostküste wirken die Coves de Campanet schlicht und unberührt.

Die Tropfsteinhöhle auf Mallorca wurde 1945 durch Zufall entdeckt, als auf den Ländereien der Firma So Na Pacs nach Wasser gesucht wurde.

Dabei ist ein kleines Loch entstanden, aus dem spürbar Zugluft strömte.

Als dieses vergrößert wurde, wurden die Coves de Campanet entdeckt.

1946 begannen die Herrichtungsarbeiten in der Höhle, damit sie für die Allgemeinheit begehbar gemacht werden kann, dabei wurden unzählige Fossilien aus dem Pleistozän freigelegt.

1948 wurde die Tropfsteinhöhle schließlich für die Öffentlichkeit eröffnet, der 400 Meter lange Rundweg beginnt mit 370 Stufen die in die Tiefe führen, danach geht auf einem schmalen Weg weiter.

Der Rundweg führt durch verschiedene Säle und Stollen, die wohlklingende Namen wie Verzaubertes Schloss, Wohlklingender Wasserfall oder Romantischer Saal haben, vorbei an winzigen, unterirdischen Seen und Europas längsten, dünnsten Stalaktiten.

Dieser hängt vier Meter von der Höhlendecke und ist gerade einmal vier Millimeter dick.

In der Coves de Campanet wird bewusst auf auffällige Lichteffekte und Musikeinlagen verzichtet, nur dezente Beleuchtung erhellt die Höhlen.

Die Schönheit der Natur steht im Vordergrund und soll für sich selbst sprechen.

  • Adresse: Camí de Ses Coves, 07310 Campanet, Islas Baleares, Spanien
  • Öffnungszeiten: Winter täglich 10-17:30 Uhr, Sommer täglich 10-18:30 Uhr
  • Eintrittspreis: Erwachsene 15 Euro, Kinder 8 Euro
  • Dauer der Führung: 40 Minuten
  • Website

5. Coves de Genova

Die Coves de Genova ist die kleinste, öffentlich begehbare Tropfsteinhöhle Mallorcas und liegt oberhalb Palmas im Viertel Genova.

Die Höhle liegt 36 Meter tief unter der Erde, damit ist sie genau 11 Meter tiefer als die bekannte Drachenhöhle.

Obwohl sie klein und eher unscheinbar wirkt, kommt in ihr doch eher das Gefühl einer Höhlenwanderung auf, da die Besichtigung viel bergauf und bergab führt.

Coves de Genova

Die Coves de Genova ist in privatem Besitz und wird familiär geführt, Führungen finden nur in kleinen Gruppen statt, Touristenmassen gibt es hier keine.

Deswegen ist die Höhle auch bei Naurliebhabern sehr beliebt:

Es gibt wenig Ansturm, Fotos dürfen auch mit Blitz gemacht werden und es wird aufgrund der geringen Größe der Gruppen genug Zeit gelassen, zum Erkunden und fotografieren.

Der Rundgang führt durch verschiedene Galerien, die durch kleine Tunnel miteinander verbunden sind.

Es gibt zwar keine unterirdischen Seen, dafür aber eine große, teilweise einzigartige Vielfalt an Farben und Materialien.

Durch audiovisuelle Effekte werden diese gekonnt in Szene gesetzt.

Die Tropfsteinhöhle wurde 1906 ebenfalls bei der Suche nach Wasser entdeckt, knapp zehn Jahre später wurde sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mallorca Paella

Tipp:

Unbedingt in dem zur Höhle dazugehörigen Restaurant „Ses Coves de Gènova“ einkehren.

Dieses ist bekannt für seine erlesene Auswahl mallorquinischer Weine und das fabelhaften regionale Essen.

  • Adresse: Carrer del Barranc, 45, 07015 Palma, Illes Balears, Spanien
  • Öffnungszeiten: im Sommer ab 10 Uhr, Mo/ So bis 18 Uhr, Di-Sa bis 20 Uhr
  • Eintrittspreis: Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro
  • Dauer der Führung: circa 45 Minuten

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Exkurs: Die größte Höhle der Welt

Son Doong Höhle (1)

Damit Du die größte Höhle der Welt besichtigen kannst, musst Du etwas weiter reisen als bis nach Mallorca:

Die Sơn-Đoòng-Höhle in Vietnam ist die größte Höhle der Welt.

Sie liegt im Nationalpark Phong Nha-Ke Bang, nahe der Grenze zu Laos und ist seit 2003 UNESCO-Weltnaturerbe.

Die Höhle ist über 9 Kilometer lang, der tiefste Punkt liegt 490 Meter unter der Erde und der höchste Hohlraum mit Dach ist über 200 Meter hoch, genug Platz für den Kölner Dom.

In der Höhle fließt ein Fluss, welcher sich nach jeder Regenzeit einen neuen Weg durch die Tunnel sucht.

Da wo er geflossen ist, bleibt Sand zurück, weswegen die größte Höhle der Welt mehrere Sandstrände hat.

Und das ist noch nicht genug, einige Höhlenteile bilden ihr eigenes Wolkensystem.

Son Doong Höhle (2)

Da die Decke der Höhle vor einigen Jahrtausenden eingestürzt ist, kam Sonnenlicht in die Höhle, weswegen sich gleich zwei Dschungel entwickelt haben, in denen Affen und Flughunde leben.

1991 wurde die Höhle von einem Einheimischen entdeckt.

Dieser erzählte einigen Höhlenforschern davon, 2009 fanden die Männer schließlich den Eingang zur Höhle wieder und begannen sie zu erforschen und auszumessen.

Auch heute sind noch viele Bereiche unerforscht, neuste Entdeckungen lassen darauf schließen, dass die Höhle noch größer ist als gedacht.

Ausflüge in die Höhle dauern vier Tage und kosten 3000 US-Dollar.


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