Architekturliebhaber kommen in der barocken Stadt Dresden garantiert auf ihre Kosten. An diesem Ort reiht sich ein architektonisches Highlight an das Nächste. Zu diesen einzigartigen Sehenswürdigkeiten gehört ohne Zweifel das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze. Dieses unvergleichliche Bauwerk befindet sich an der Weißeritzstraße am östlichen Rand der Friedrichstadt, direkt in der Nähe des Kongresszentrums. Es wurde in den Jahren von 1908 bis 1909 im Stil einer Moschee errichtet. Heute wird das 62 Meter hohe Bauwerk als Bürogebäude genutzt. Hier erfährst du, was das Yenidze so besonders macht und woher sein ungewöhnlicher Name kommt!
Die Verbindung zu einer griechischen Provinz
Im orientalischen Baustil einer Moschee umgesetzt präsentiert das Fabrikgebäude des Zigarettenherstellers Yenidze einen außergewöhnlichen Anblick. Von Anfang an erhielt die reizvolle Fabrik eine gläserne Kuppel. Des Weiteren war der Schornstein als Minarett gestaltet. Neben dem eindrucksvollen Äußeren verwundert das Bauwerk mit einem ungewöhnlichen Namen. Bei dem Namen „Yenidze“ handelt es sich nämlich um den alten Namen der nordgriechischen Kleinstadt Giannitsa. Diese idyllische Stadt wurde in der Zeit der osmanischen Besatzung von Griechenland gegen Ende des 14. Jahrhunderts von General Ghazi Achmet Ebrenos gegründet. Heute findet man die Kleinstadt etwa 60 Kilometer nordwestlich von Thessaloniki an der Nationalstraße nach Edessa gelegenen Provinzstadt der Präfektur Pella.
In dieser fruchtbaren Ebene von Mazedonien wird seit mehr als hundert Jahren Tabak angebaut. Gegenwärtig werden hier zwar eher die landwirtschaftlichen Produkte wie Obst, Baumwolle, Getreide und Zuckerrüben angebaut, dennoch besitzt der Tabakanbau in dieser Region eine lange Tradition. Als begehrte Ware wird der Tabak an diesem Ort immer noch gehandelt. Dies wird in erster Linie der Tatsache verdankt, dass der Zigarettentabak aus dieser Region nicht nur als sehr mild gilt, sondern auch als äußerst aromatisch und würzig. Ein exklusives Produkt für die Liebhaber von Zigaretten und Tabak.
Die Gründung der Zigarettenfabrik
Ebenso interessant wie die Namensherkunft ist auch die Gründung der Fabrik. Zu Beginn des 20. Jahrhundert befand sich Nordgriechenland noch immer unter osmanischer Herrschaft. Der Unternehmer Hugo Zietz begann zu dieser Zeit den Tabak für seine Zigaretten aus dieser Region zu importieren. Damals durfte jedoch kein offensichtliches Fabrikgebäude das malerische Stadtbild der Dresdner Innenstadt zerstören. Von daher plante der Unternehmer ein Gebäude, das im orientalischen Stil errichtet werden sollte. Auf diese Weise tat er nicht nur den Bauvorschriften genüge, er konnte zudem ein erstaunliches Gebäude bauen, das eine monumentale Werbung für sein Unternehmen darstellen sollte.
Der anschließende Entwurf erfolgt durch den Architekten Martin Hammitzsch. Ihm ist es zu verdanken, dass das Gebäude an eine Moschee erinnerte. Die Bevölkerung von Dresden verlieh dem außergewöhnlichen Bauwerk rasch den Spitznamen Tabakmoschee. Dieser Neubau stieß jedoch in dem vom Barock geprägten Dresden auf heftige Ablehnung. Dennoch erreichte der Unternehmer Hugo Zietz sein Ziel, denn das beeindruckende Bauwerk, und somit auch sein Unternehmen, waren in aller Munde.
Die Übernahme und der heutige Nutzen
Hugo Zietz führte das Unternehmen bis in das Jahr 1924. Nach dieser Zeit verkaufte er es an Reemtsma. Dieses Unternehmen wurde im Jahre 1910 als Tochter der Imperial Tobacco Group gegründet. Zwar wurde das Gebäude während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt, ab dem Jahre 1953 hatte an diesem Ort jedoch der volkseigene Betrieb Tabakkontor seinen Sitz. Dieser war dafür zuständig, die ostdeutschen Zigarettenfabriken mit Tabak zu versorgen. Als ein außergewöhnliches Baudenkmal wurde die sogenannte Tabakmoschee im Jahre 1996 saniert. Anschließend kam es zum Einzug verschiedener Büros. Die Kuppel der Moschee erstrahlt seit einer umfangreichen Restaurierung ebenfalls wieder in einer Vielzahl an wunderschönen Farben. Gegenwärtig werden die Räumlichkeiten unter der Kuppel regelmäßig für Veranstaltungen genutzt. Ein Höhepunkt stellen etwa die viel besuchten Lesungen von unterschiedlichen Märchen dar.
Das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze stellt bis heute einen ungewöhnlichen Blickfang in dem barocken Stadtbild von Dresden dar. Dank aufwendigen Restaurierungen erstrahlt die Kuppe dieser ehemaligen Tabakmoschee in einer prachtvollen Schönheit. Lass dich vom Anblick des heutigen Bürogebäudes verzaubern. Mit etwas Glück erwischst du ja einer der spannenden Lesungen oder eine der anderen Veranstaltungen, die in diesem wundervollen Bauwerk organisiert werden. Diese spannende Sehenswürdigkeit setzt einen facettenreichen Kontrast bei deiner Sightseeingtour in Dresden dar. Auf diese Weise wird dein Kurzurlaub in der sächsischen Landeshauptstadt garantiert informativ und abwechslungsreich!
Adresse: Weißeritzstraße 3, 01067 Dresden
Website: www.yenidze.eu
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