Eine ehemalige Kinder-Euthanasie der Nazis, eine angeblich verfluchte Villa und ein verlassenes Freudenhaus:

Die Lost Places in NRW sind mehr als nur verlassene Orte. Sie bilden authentisch den Zeitgeist ihrer Blütezeit ab und sind temporäre Denkmäler für den Verfall der von Menschen geschaffenen Objekte.

Das Betreten der vergessenen Orte ist allerdings meist untersagt und aufgrund ihrer Baufälligkeit sogar lebensgefährlich.

Wir sagen dir, was sich in den Lost Places in NRW abgespielt hat, ob du sie nur von außen besichtigen darfst und in welchen Regionen sie sich befinden.

Lost Places, die offiziell betreten werden dürfen, haben wir jedoch genau angegeben.


Top-Angebot!

3 Tage Kurzurlaub für 2: 25 Städte – 9 Länder – 39 Hotels – Nur 119,00 €

Zum Angebot »

 

Urbexing in NRW

Eines vorweg:

Lost Places in NRW auszukundschaften und in die Lebenswelten vergangener Zeiten einzutauchen hat eine ganze besondere Magie. Das sogenannte Urban Exploring (kurz: Urbexing) erfreut sich einer immer größer werdenden Fangemeinde

verlassene Orte NRW

Leerstehende Gebäude werden mit dem nötigen Respekt vor dem Eigentum anderer und der Geschichte der Bewohner inspiziert und in den meisten Fällen fotografiert.

Die friedliche Dokumentation vergessener Orte hat allerdings ein paar Regeln, die man beachten sollte:

Die Regeln des Urbexing

Urbex NRW

  • Rechtliche Situation kennen: Auch wenn es nicht so aussieht, die meisten Lost Places in NRW haben Eigentümer. Darf man das Gelände nicht betreten oder wird weggeschickt, hält man sich daran.
  • Nichts zerstören: Das Gegenteil vom Urbexing ist Vandalismus. Man nutzt nur offene Zugänge, beschädigt kein Inventar und entwendet nichts. Kommt man nicht ohne Gewalt in ein Gebäude, verschwindet man wieder.
  • Nicht allein urbexen: Die meisten Abandoned Places sind baufällig. Böden können morsch sein, Balken können brechen. Niemals allein oder nachts verlassene Orte betreten.
  • Keine genauen Ortsangaben: Die meisten Urbexer lieben das Entdecken und wollen die Orte vor sinnloser Zerstörung schützen, die sie gefunden haben. Genaue Adressen verlassener Orte werden nicht genannt, eine detaillierte Karte über Lost Places in NRW wird man nicht finden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Lost Places mit der Zeit renoviert oder abgerissen werden.

 


Noch existierende Lost Places in NRW (2023)


Die besondere Faszination von Rotten Places in NRW geht von den verschiedenen Zeitebenen aus, die sich in den verlassenen Gebäuden entdecken lassen.

Werden die zerfallenden Geschäfte, marode Wohnhäuser oder auch leerstehende Fabriken in NRW von Urban Explorern entdeckt, sind sie schon längst ein Teil der Vergangenheit.

Während die Lost Places selbst ständig weiter verfallen und man weiß, dass sie die Ewigkeit nicht überdauern werden, kann man in ihnen doch einen Teil der Vergangenheit sehen, denn oftmals befinden sich noch alte Zeitschriften, Möbel oder Lebensmittel in den vergessenen Orten.

Entdeckst du also Lost Places in NRW, können sie in den nächsten Tagen schon von Planierraupen dem Erdboden gleichgemacht worden sein.

Im Folgenden stellen wir dir ein paar Rotten Places in NRW vor, die bis jetzt noch stehen.

 

1. Villa von Hans-Günther-Sohl

Wo? Düsseldorf

Was? Leerstehende Luxusvilla mit Atombunker

Hans-Günther Sohl war der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Thyssen AG.

Er trat bereits 1933 in die NSDAP ein, wurde 1942 Wehrwirtschaftsführer der Reichsvereinigung Eisen und war von 1945 bis 1947 in Gefangenschaft.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Sandra (@sandraw1874) am

Die Ausstattung seines ehemaligen Wohnhauses in Düsseldorf klingt wie der Traum eines Film-Bösewichts:

Ein eigener Atombunker im Erdboden, darüber ein Keller mit beheizbarem Schwimmbad, von dort ein Fahrtsuhl bis ins Dachgeschoss zu den Schlafgemächern, ein kleines Kraftwerk sowie vier Kamine.

Der begehbare Tresor im Haus ist trotz mehrerer Einbruchsversuche noch immer verschlossen.

Baubeginn für den Prunkbau war 1960. Seit Ende der 90er steht das Haus leer. Das sieht man der noch verbliebenen Inneneinrichtung auch an. Das Gebäude soll entgegen aller Nutzungsideen abgerissen werden.

Die Sohl-Villa ist längst kein Geheimtipp mehr unter den Lost Places in NRW, aber einer der spannendsten verlassenen Orte in Nordrhein-Westfalen.

 

2. Industriedenkmal Kokerei Hansa in Dortmund

  • Wo? Emscherallee 11, 44369 Dortmund
  • Was? verlassenene Fabrik

Es riecht nach Sommerflieder. Ein süßlicher Geruch liegt in der Luft, die bis 1992 mit Rußpartikeln gefüllt war.

Die ehemalige Kokerei Hansa, die Steinkohle zum Brennstoff Koks weiterverarbeitet, verfällt mittlerweile und gehört zu den vergessenen Orten in NRW, die du sogar legal betreten darfst.

Kokerei Hansa Dortmund
© Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur (Klaus-Peter Schneider, 2014)

Als begehbare Großskulptur bezeichnet die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur die alte Fabrik, die zwischen 1927 und 1928 erbaut wurde.

Tatsächlich kannst du unfassbar viel entdecken, wenn du an einer Führung auf dem Gelände teilnimmst.

Du kannst einen der zugänglichsten Lost Places in NRW auch individuell begehen und dir sogar Fahrräder ausleihen, um die Rottenplaces auf dem großräumigen Areal zu entdecken.

Kohleöfen, Industriehallen und riesige Metallschornsteine bieten nicht nur Freunden von rauem Industrie-Chic eine spannende Kulisse.

Das Zusammenspiel von Industrie-Architektur und Natur, die sich ihren Platz zurückkämpft, machen die Kokerei in Dortmund zu einer beliebten Fotolocation in NRW.

Kokerei Hansa Familienausflug
© Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur (Harald Priem, 2011)

Man mag es kaum glauben, aber das Industriedenkmal kann sogar als familienfreundlicher Lost Place in NRW bezeichnet werden.

Deine Kinder dürfen mit auf das Gelände und lernen so ganz nebenbei etwas über die industrielle Geschichte des Ruhrgebiets.

Eine Indoor-Kletterhalle und ein Biergarten sorgen zudem für Abwechslung.

Aber beachte: Trotz der Aufsicht der Stiftung ist das Industriedenkmal noch immer eine stillgelegte Fabrik. Zieh dir festes Schuhwerk an.

  • Preise Führungen: ab 8,00 € (je nach Führung), Spezialführungen in der Nacht oder Fototouren möglich
  • Web: www.industriedenkmal-stiftung.de

Mehr familienfreundliche Freizeitaktivitäten: Sommerrodelbahnen in NRW

Auch spannend: Silvester in Dortmund

 

3. Villa Oppenheim

  • Wo? Köln
  • Was? leerstehende Villa, angeblich Geisterhaus

Die festen Backsteine der Villa in Nord-Köln halten den Witterungen und der Zeit stand.

Das Innere des ironischerweise sehr bekannten Lost Places in NRW ist mittlerweile zerfallen und ein Betreten nicht nur untersagt, sondern sogar gefährlich.

Trotzdem stapfen aber immer wieder Geisterjäger durch das mutmaßliche Geisterhaus.

Lost Places NRW Geisterhaus Köln

Zugegeben, die Geschichte der leerstehenden Villa ist keinesfalls ruhmvoll und von unbeschwerter Heiterkeit geprägt.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gutshaus mit benachbarter Rennbahn Fühlingen weiter ausgebaut und diente später der wohlhabenden Bankiersfamilie Oppenheim als Wohnort.

Während der Nazi-Diktatur wurde die Familie Oppenheim als „jüdisch-versippt“ verfemt und musste unter Zwang Teile ihrer Rennbahn an die SS verkaufen.

Ein Richter, der im Dienst der Nationalsozialisten stand, soll auf dem Gelände Selbstmord begangen haben und nun, angeblich sogar mit einem umgebrachten Zwangsarbeiter, in diesem gruseligen Lost Place in NRW spuken.

Manche Anwohner sagen sogar, das Haus sei verflucht.

Mehr zum Thema Dark Tourism>>

Mysterien in der Kölner Innenstadt
Alstadt Köln Gruselführung-min
Nicht nur Lost Places in Köln haben spannende Geschichten zu erzählen. Die Sehenswürdigkeiten von Köln halten manchen Schauderer für dich bereit.

Im Kölner Dom gibt es beispielsweise Figuren von Dämonen zu entdecken. Im Übrigen hat die Familie Oppenheim den Ausbau der berühmten Kathedrale mitfinanziert.

Durch die Kölner Altstadt gibt es sogar zudem Gruselführungen, bei denen du in die Welt der Hexen und Geister abtauchst.

4. Bahnsteig am ehemaligen Hauptbahnhof Solingen

Wo? Solingen

Was? Stillgelegter Bahnhof

Der ehemalige Hauptbahnhof Solingen ist weder sonderlich groß noch einer der sagenumwobenen Lost Places in NRW. Ein paar Graffitis, Absperrungen, ein leerer Bahnsteig – das war es auch schon. Das Betreten der Anlage ist verboten.

Achtung, Lebensgefahr: Die Gleise am Bahnhof werden nach wie vor regelmäßig von Zügen befahren. Ganz im Ernst: Das Betreten von Gleisanlagen ist hochgradig lebensgefährlich. Lasst es einfach.

Verlassener Hauptbahnhof Solingen

Was ist also das Spannende am stillgelegten Bahnhof Solingen?

Die Antwort:

Die wachsende Kulturlandschaft in der umliegenden Parkanlage. Im ehemaligen Bahnhofsgebäude befindet sich mittlerweile ein Restaurant mit Café und Bar mit Kultur- und Partyprogramm.

Die umliegenden früheren Güterhallen am Bahnhof beherbergen heutzutage Ateliers von Künstlern. Das Museum Plagiarius beleuchtet das Thema Ideenraub und Produktpiraterie mit besonders dreisten Exponaten.

Das Gelände um diesen stillgelegten Bahnhof in NRW zieht vor allen Dingen Kulturinteressierte an, die durch den Park und über die Korkenziehertrasse spazieren möchten.


Bereits verschwundene Lost Places in NRW (2023)


Einerseits ist es der Lauf der Zeit, der Lost Places in NRW verschluckt.

Andererseits sind es aber auch der Geldfluss oder riesige Bagger, die verlassene Orte feinsäuberlich ins Erdreich planieren. Nordrhein-Westfalen hat mit seiner langen Industrie-Geschichte ein breites Portfolio zwischen verlassenen Vergnügungsorten und leerstehenden Villen wohlhabender Investoren.

Die Liste der verschwundenen Lost Places in NRW wird im Laufe der Zeit immer weiter wachsen. Folgende verlassene Orte konnten aber von Urbexern dokumentiert werden, bevor sie gänzlich verschwunden sind.

 

5. Villa Amalia

  • Wo? Wuppertal
  • Was? Villa mit luxuriöser Inneneinrichtung, zukünftig Restaurant

Prunkvolle Wandmalereien, opulente Kronleuchter und filigrane Ornamente:

Die Neorenaissance-Villa in Wuppertal zählt wohl zu den schönsten Lost Places in NRW und ist erstaunlich gut erhalten.

Das zwischen 1883 und 1884 erbaute Gebäude ist ein Bild von einem Haus.

Villa Woodstock

Verschnörkelte Treppen, Schachbrettfliesen auf dem Boden, griechisch anmutende Säulen und riesige Panorama-Fenster sind mehr als nur gehobener Standard.

Der Bauherr Albert Neuhaus, seines Zeichens Jurist und nationalkonservativer Wirtschaftsminister in der Weimarer Republik, benannte die Villa nach seiner Frau Amalia.

Ein Klavier mit dem großen Schriftzug „Woodstock“ brachte dem Haus in der späteren Nutzungszeit auch den Beinamen Villa Woodstock ein.

Bos zum Jahr 2012 wurde die Villa Amalia als Senioren-Wohnstätte genutzt. Mittlerweile herrscht wieder Bewegung auf dem Gelände um die Villa. Momentan entsteht auf dem Areal ein gehobener Wohnkomplex für Senioren.

Die Villa Amalia wird dabei ebenfalls saniert und als Restaurant wiedereröffnet. Die Zeiten der Villa Amalia als leerstehendes Gebäude sind damit zwar vorüber, allerdings zählt das Schmuckstück dann zu den wenigen Lost Places in NRW, die nach einem Eigentümerwechsel erhalten blieben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

6. Erlebnisbad Bergische Sonne

Wo? Wuppertal

Was? Ehemaliges Erlebnisbad

Der letzte Chlorgeruch ist verflogen, selbst die genügsamste Palme mittlerweile vertrocknet und der letzte Fußpilz längst weitergezogen:

Das Erlebnisbad Bergische Sonne zählte wohl zu den kultigsten Lost Places in Wuppertal.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Thorben (@adventure_urbex) am

Das Erlebnisbad bestand immerhin 20 Jahre, bevor es im Jahr 2012 seine Pforten schloss.

Die Außenpools waren mit einer Pampe aus Regenwasser und Algen gefüllt. Jede Fensterscheibe wurde zerschlagen, alle noch vorhandenen Möbelstücke zertrümmert.

Und dennoch war das Erlebnisbad Bergische Sonne einer der freundlichsten verlassenen Orte in NRW.

Die künstlichen Steinwände, Reste von Wasserrutschen und ein paar Sonnenliegen verbreiteten irgendwie ein schönes Ambiente.

Am Standort des ehemaligen Erlebnisbads wird eine Technologiepark errichtet.

7. Verlassenes Bordell

  • Wo? Düsseldorf
  • Was? verlassenes Bordell

In den meisten Lost Places in NRW knarzen und ächzen die morschen Dielen und Holzbalken. In dem, wir geben zu, sehr speziellen verlassenen Ort am Stadtrand, wurden diese Geräusche wohl von Menschen erzeugt.

In München mag ein Hofbräuhaus stehen, hier an der Autobahntankstelle stand aber ein Freudenhaus. Ganz ohne Skandal um Rosie. Mittlerweile ist das Bordell allerdings in der horizontalen Lage und dem Erdboden gleichgemacht.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Anna & Niklas (@urbex_couple1603) am

Die Inneneinrichtung des verlassenen Bordells sah nach trashiger Disko aus.

Glitter statt Tapeten und eine Bar, die schriller ist als die Brillen von Elton John, waren nur zwei der optischen Prachtstücke in dem Freudenhaus.

Motto-Zimmer mit Leoparden-Optik, Kleopatra-Whirlpool oder römische Plaste-Statuen haben zumindest schon allein optisch für eine Reizüberflutung gesorgt.

Seit 2014 stand das Bordell leer, bevor es vor geraumer Zeit abgerissen wurde.

Dennoch war das Etablissement sicherlich einer der kuriosesten Lost Places in NRW.

Dir soll dein Herz auf andere Art und Weise in die Hose rutschen? Mehr zu den Freizeitparks in NRW>>

 

8. Geisterort Immerath

  • Wo? Immerath im Rheinland
  • Was? aussterbendes Dorf

Das Rheinland ist bekannt für sein hohes Braunkohlevorkommen. Man möchte meinen, dass die Schäden, die durch Kohleabbau an der Umwelt und am Menschen hinterlassen werden, ein Relikt vergangener Zeiten sein mögen.

Nicht so in Immerath. Die Ortschaft ist eines der Dörfer, deren Bewohner zwangsumgesiedelt werden, damit neue Abbaugebiete erschlossen werden können.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Bernd Lauter (@berndlauterphotography) am

Der Ortsteil der Gemeinde Erkelenz wird in der Nähe wieder neu aufgebaut und trägt den Namen Neu-Immerath. Sogar die Straßenplanung ist dem ehemaligen Immerath nachempfunden.

Das Dorf ist mittlerweile von der Landkarte verschwunden und reiht sich ein auf der Karte der verschwundenen Lost Places in NRW.

Ein besonders trauriges Highlight war der Abriss des imposanten 130-jährigen Doms zugunsten des Tagebaus.

Kirchenzerstörung in der Neuzeit: Die gesprengte Paulinerkirche in Leipzig
Leipzig Augustusplatz zerstörte Kirche-min
Das bewusste Zerstören von Kulturgütern führt nicht nur zur Entstehung von Lost Places in NRW. Im Jahr 1968 wurde die 728 Jahre alte Paulinerkirche in Leipzig auf Geheiß der SED-Diktatur gesprengt.

Heutzutage steht an gleicher Stelle das Paulinum der Universität Leipzig. Die scheinbar verrutschten Rundbögen an der Front des an eine Kirche erinnernden Gebäudes symbolisieren heutzutage die Zerstörung der Kirche.

Mehr Insiderwissen über Leipzig>>

 

9. Gefängnis Ulmer Höh

  • Wo? Düsseldorf
  • Was? ehemaliges Gefängnis, großteilig abgerissen

Die ehemalige Justizvollzugsanstalt im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf ist mittlerweile abgerissen.

War  bis vor einiger Zeit noch die Kapelle des 2012 geschlossenen Gefängnisses durch die Bauzäune hindurch zu sehen, erinnert mittlerweile nichts mehr an das verlassene Gefängnis in NRW.

Noch vor einiger Zeit war das leerstehende Gefängnis der Geheimtipp unter den Lost Places in Düsseldorf.

Enge Zellen und Gänge, die so schmal waren, dass sie nur von einem einzelnen Menschen durchschritten werden konnten, und eine äußerst beklemmende Stimmung waren die Markenzeichen der JVA Düsseldorf, die von 1893 bis 2012 in Betrieb war.

Obwohl sich wohl kaum jemand freiwillig in ein Gefängnis begeben würde, konnten einige Photographen den Verfall des Gebäudes dokumentieren.

Mit zunehmender Zeit wurde das leerstehende Gefängnis immer mehr durch Vandalismus zerstört.

So wurde beispielsweise eine Orgel, die in der Knast-Kapelle stand, vollkommen respektlos auf die nackten Kacheln des Kirchbodens geschmissen.

Die einstige JVA in Düsseldorf gehört zu den Lost Places in NRW, die dem Neubau eines anderen Projektes weichen mussten.

Mittlerweile wird ein Komplex mit Eigentumswohnungen auf dem Areal errichtet. Hoffentlich können sich die zukünftigen Bewohner von der Geschichte des Ortes freimachen.

 Du fragst dich, was es sonst noch in Düsseldorf zu entdecken gibt? Mehr über die Sehenswürdigkeiten von Düsseldorf>>

Brandspuren, Wasserschäden und royaler Pomp: Sieh dir an, wie sich die barocke Bruchbude entwickelt hat.

Mehr zu den Schlössern in NRW>>

 

10. Militärgelände zwischen Sauerland und Ruhrgebiet

  • Wo? Stadtwald Werl
  • Was? verlassenes Militärgelände

Während die Berliner Mauer zu Fall gebracht werden konnte, zeugen heutzutage noch zahlreiche Lost Places in NRW von den Spuren des Kalten Krieges.

Eine leerstehende Kaserne in der Nähe der Region Sauerland lieferte bis zum Jahr 2018 aber nicht nur Beweise für die Angst und die Kriegsbereitschaft der politischen Kontrahenten, sondern auch für den unüberwindbaren Drang des Menschen nach Frieden und Vergnügen.

Man hatte freie Platzwahl, wenn man den Kinosaal auf dem verfallenen Militärgelände betrat.

Die Stuhlreihen standen noch immer in Reih und Glied. Genauso, wie die Soldaten von 1956 bis 1994 über das Kasernengelände marschiert sein könnten.

Mittlerweile sind weder die Lacher aus dem Kinosaal noch die Musiktitel des hier stationierten Radiosenders zu hören.

Zwei Kirchen und die Mannschaftsunterkünfte standen noch lange auf dem Gelände im Wald im Werler Stadtwald.

Weil sehr viele der Lost Places in NRW durch den permanenten Leerstand oder durch mutwillige Zerstörung verfallen, werden sie auch Rottenplaces oder Abandoned Places genannt.

Die Bausubstanz der ehemaligen Kasernen wird übrigens wiederverwendet. Der noch brauchbare Bauschutt soll mit für die Errichtung eines 25 m hohen Aussichtsturms auf dem Gelände verwendet werden.

 

20 Kommentare zu “Lost Places NRW – 10 spektakuläre verlassene Orte in Nordrhein-Westfalen (mit Karte)

  1. Durch Zufall habe ich hier diese Seite gefunden. Da ich selber sehr gerne fotografiere, würde ich gerne mal mit jemanden, der sich auskennt solch spannende Orte besuchen und fotografieren. Für außerhalb Düsseldorf kann ich mit dem Auto fahren.

  2. Guten Tag,

    Korrekturen:

    Das Ruhrgebiet ist bekannt für den Steinkohleabbau nicht dem der Braunkohle.

    Und der Ort Immerath liegt nun wahrlich nicht im Ruhrgebiet.

    MfG

    Mertens

    1. Vielen Dank für den Hinweis!
      Bei all den Lost Places im Ruhrgebiet haben wir Immerath gleich miteinbezogen.
      Immerath liegt in der Tat im Rheinland und muss dem Braunkohleabbau weichen.

  3. Das Bordell an der Autobahntankstelle ist mit deutscher Gründlichkeit entsorgt worden, wie man so schön sagt. Von diesem Lost Place sind nur noch knickergroße Steinchen übrig geblieben. Der Tankstelle Hohenstein wird es wohl genauso ergangen sein.

      1. Auf der anderen Seite der Autobahn steht noch das Gegenstück der Tankstelle für die entgegengesetzte Fahrtrichtung. Ist auch ein interessanter Lost Place, da kommt man nur etwas schwieriger ran. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch, wie früher immer gesagt hat.

  4. Guten Tag,

    Also Immerath müsste meines Wissen nach mittlerweile dem Erdboden gleich gemacht worden sein, genau wie die Victoria bzw Vittoria Barracks und das Gefängnis Ulmer Höh.

  5. Hallo dieses angebliche lost place kent school steht noch, dennoch wird es von einem Sicherheitsdienst bewacht und man kommt nicht herein. Man könnte aber wenn man Bilder macht dieses auf der internet Seite buchen, diese hat mir der sicherheitmitarbeiter gesagt.

    1. Hallo Marc,
      schade, dass du bei deinem Ausflug zur Kent School wieder umdrehen musstest. Aber du recht: Der Gebäudekomplex samt Kirche ist mittlerweile im Rahmen der angesprochenen Fototouren geöffnet. Für Interessierte haben wir den Anbieter direkt im Beitrag verlinkt.

  6. Hi ,so nett solche Listen auch sind muß man doch sagen das auch dadurch schon so mancher Lost Place zum Abschuss frei gegeben wurde.

  7. Hallo wollte nur bescheid geben das Villa Oppenheim auch nicht mehr zu besichtigen ist . Die haben alle eingänge so wie Fenstern verschlossen

  8. Die Bergische Sonne (ehemaliges Wuppertaler Spaßbad) ist mittlerweile abgerissen, es entsteht ein Technologiepark

    genauso ist auch der ehemalige Hauptbahnhof Solingen längst renoviert und in neuer Funktion

  9. Hallo!

    Die Villa Amalia in Wuppertal kann man inzwischen auch für Fototouren anmieten. Die entsprechende Telefonnummer ist direkt am Eingang groß abgebildet.

    LG
    Sunbird

  10. Ich suche ein altes grunstück in Bochum für mein Schausteller Betrieb kann auch Reparatur bedürftig sein zahle 800 benötige 900gm gus Bonrath

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Name *